Werbung für „klimaneutrales“ Erdgas unter Beschuss.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) stellt die irreführende Vermarktung von Erdgastarifen als „klimaneutral“ in Frage und geht gerichtlich gegen 15 Gasversorger vor.
Problematische Kompensation
Die DUH wirft den Unternehmen vor, mit sogenannten „Ökogas“-Tarifen suggestive Werbung zu betreiben. Dabei wird Kundinnen und Kunden vorgegaukelt, dass die CO2-Emissionen ihrer Erdgasnutzung durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden. Kritisiert wird, dass solche Kompensationsprojekte, insbesondere Waldprojekte, zeitlich nicht langfristig genug angelegt sind, um den Kriterien einer Klimaneutralität zu entsprechen.
Von der DUH infrage gestellte Praktiken enthalten oft unzureichende Informationen über die tatsächlichen Auswirkungen der Kompensation auf die Umwelt. Kunden werden in Unwissenheit darüber gelassen, ob und wie Emissionen, die entlang der gesamten Lieferkette von Erdgas auftreten, in die Kompensation mit einbezogen werden.
Jürgen Resch kritisiert irreführende Werbeversprechen
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, erklärt, dass Konsumenten mit vermeintlichen Öko-Tarifen hinters Licht geführt werden. Er betont das Fehlen von Transparenz in den Werbeaussagen der Gasversorger. Methan, welches während der Förderung, dem Transport und der Lagerung von Erdgas austritt, wird nicht ausreichend thematisiert, obwohl es 25-mal klimaschädlicher als CO2 ist.
„So eine dreiste Verbrauchertäuschung lassen wir nicht durchgehen,“ fügt Resch hinzu und kündigt weitere rechtliche Schritte an.
Analyse der Werbepraktiken
Unterstützt wird die Position der DUH durch Recherchen des Investigativteams Correctiv. Eine umfängliche Untersuchung ergab, dass ca. 116 von 150 Gasversorgern zwischen 2011 und 2024 Zertifikate aus Kompensationsprojekten erwarben, die in vielen Fällen geringere CO2-Reduktionen erreichen als behauptet wird. Eine Konsequenz: Rund zehn Millionen Tonnen CO2-Emissionen wurden weniger eingespart als von den Versorgern angegeben.
Agnes Sauter, Leiterin der ökologischen Marktüberwachung bei der DUH, führte aus: Zu den problematischen Kompensationen gehören nicht nur Waldprojekte, sondern auch Kochofenprojekte in Afrika, deren Effektivität oft auf Spekulationen beruht.
Liste betroffener Versorger
Zu den konkreten Unternehmen, gegen die sich die juristischen Schritte der DUH richten, gehören namhafte Energieversorger. Darunter finden sich E.ON Energie Deutschland GmbH und lekker Energie GmbH.
Wer die Detailinformationen zu den betreffenden Gasversorgern sucht, findet sie auf der Webseite der DUH.
Pressekontakte wie Jürgen Resch und Agnes Sauter beziehen Stellung und sind für Rückfragen erreichbar, um tiefere Einblicke in ihre Untersuchungen und das weitere Vorgehen zu geben. Die DUH unterhält eine aktive Präsenz in sozialen Medien und auf diversen Plattformen, um ihre Themen zu kommunizieren.
Die DUH bleibt ihrer Linie treu und will auch in Zukunft Werbung und Vermarktungsstrategien im Energiebereich kritisch prüfen, um Umweltschutz effektiv zu fördern.