Neue Fortschritte in der Brustkrebsfrüherkennung bedeuten Hoffnung und Verbesserung für betroffene Frauen.
Die neueste Studie aus dem Cordoba Tomosynthesis Screening Trial markiert einen signifikanten Schritt im Bereich der Brustkrebsfrüherkennung. Insbesondere die Digitale Brust-Tomosynthese (DBT) in Kombination mit der Digitalen Mammographie (DM) steht im Fokus der Forschungen.
Fokus auf Intervallkarzinomsraten
Bemerkenswert sind die Ergebnisse der aktuellen Studie hinsichtlich der sogenannten Intervallkarzinomsraten – also jener Brustkrebsfälle, die zutage treten, nachdem die letzte regelmäßige Screening-Untersuchung erfolgt ist und vor der nächsten geplanten Überprüfung.
Die Studienergebnisse sind insbesondere für Frauen mit dichtem Brustgewebe von Bedeutung. Unter allen Brustdichten (ACR A+B+C+D) zeigte sich eine signifikante Reduktion der Intervallkarzinomrate um 48% (von 1,8 auf 0,93 pro 1000).
Bei dichtem Brustgewebe (definiert als ACR C+D) konnte sogar eine Reduktion um beeindruckende 70% (von 3,17 auf 0,95 pro 1000) beobachtet werden. Die durchschnittliche Tumorgröße bei entdeckten Intervallkarzinomen ging ebenfalls zurück – von 27 mm (+/- 3 mm) auf 15 mm (+/- 2 mm).
Positive Implikationen für die Früherkennung
Diese Erkenntnisse könnten die Effektivität der Screening-Programme deutlich verbessern und so einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der Brustkrebsinzidenz und -mortalität leisten. Besonders die frühere Entdeckung und Behandlung von Brustkrebs verbessert die Prognose für die Betroffenen maßgeblich.
Der Fachbereich Market Access EU North bei Hologic Deutschland GmbH, vertreten durch Dr. Alexander Hoffmann, lässt verlauten, dass diese Ergebnisse, insbesondere im Bereich der Intervallkarzinome, äußerst ermutigend seien. Zudem weist er auf die Bedeutung der deutschen ToSyMa-Studie hin, die die Kombination von Tomosynthese mit synthetischer 2D-Mammographie (DBT + S2D) untersucht und die Ergebnisse der spanischen Studie ergänzen könnte, um ein noch detaillierteres Bild zu erhalten.
Ausblick auf zukünftige Forschung
Angesichts dieser Forschungsfortschritte bleibt zu erwarten, dass zukünftige Erkenntnisse die Entwicklung von Brustkrebs-Screening-Technologien weiter vorantreiben und letztlich die Präzision und Zuverlässigkeit der Früherkennung optimieren werden.
Umfang der Studie
Untersucht wurden in der Studie 39.855 Frauen mit unterschiedlichen Brustdichteklassen im Zeitraum von Januar 2015 bis Dezember 2016 mittels zweier unterschiedlicher Methoden – DBT+DM und ausschließlich DM.
Die vielversprechenden Ergebnisse der Intervallkarzinomraten sind äußerst ermutigend.
Dr. Alexander Hoffmann
Impakte auf Screeningergebnisse
Die reduzierten Intervallkarzinomraten sowie die Verkleinerung der Tumorgröße zeigen, dass DBT+DM einen signifikanten Einfluss auf die Qualität der Screeningmethoden ausübt, vor allem für Frauen mit dichtem Brustgewebe.
Schlussfolgerung und Kontaktdaten
Die gewonnenen Daten weisen darauf hin, dass durch den Einsatz von DBT zusätzlich zur DM eine erhebliche Verbesserung in der Brustkrebsdiagnostik erzielt werden kann. Diese Fortschritte könnten bald vielen Frauen zugutekommen und Teil eines standardisierten Früherkennungsprogramms für Brustkrebs werden.
Die vollständige Publikation zu diesen Ergebnissen findet sich in der Fachzeitschrift European Radiology.