Internetzugang – ein Schlüssel zur modernen Welt oder die digitale Kluft in Deutschland?
Es erscheint heute fast undenkbar, ohne das Internet zu leben. Dabei zeigt eine Statistik, dass in Deutschland etwa 5 % der Personen zwischen 16 und 74 Jahren – das sind umgerechnet 3,1 Millionen Menschen – 2023 keinen Zugang zum Netz hatten und somit im digitalen Zeitalter als sogenannte „Offliner“ gelten.
Interessanterweise ist der Anteil der Offliner vor allem in der älteren Generation hoch: Etwa 15 % der 65- bis 74-Jährigen haben noch nie das Internet genutzt. In der Gruppe der 45- bis 64-Jährigen sind es knapp 5 % und bei den 16- bis 44-Jährigen finden sich immerhin noch 2 %, die mit dem Internet bislang nicht in Berührung kamen.
Europäische Union – ein Flickenteppich der Digitalisierung
Ein Blick auf die europäischen Nachbarn zeigt: Der EU-Durchschnitt lag bei 6 %, wobei die Zahlen zwischen den EU-Staaten stark variieren. So hatten in Ländern wie Luxemburg, Dänemark, den Niederlanden und Schweden weniger als 1 % der Befragten angegeben, nie im Internet gewesen zu sein. Demgegenüber stehen Kroatien mit 14 % sowie Griechenland, Portugal und Bulgarien mit jeweils 12 % an der Spitze der Offliner-Statistik.
Die Gründe für die Abstinenz vom Internet können vielschichtig sein – von fehlender Infrastruktur über mangelnde Kenntnisse bis hin zu Desinteresse oder Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit. Fest steht jedoch, dass sich ohne Internetzugang die Teilhabe am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben immer schwieriger gestaltet.
Der globale Blick – eine Welt noch lange nicht online
Global gesehen war im Jahr 2023 rund ein Drittel der Weltbevölkerung vom Internet abgeschnitten. Das bedeutet, dass etwa 2,6 Milliarden Menschen weltweit nicht online waren. Während Europa inklusive der Nicht-EU-Staaten und Amerika vergleichsweise gut vernetzt sind, gab es hier 2023 dennoch jeweils 9 % beziehungsweise 13 % der Menschen ohne Internetzugang.
„Das Internet ist leicht zugänglich“ – so könnte man meinen, doch die Zahlen beweisen etwas anderes.
Eine Welt, in der manche Menschen die Weiten des Internets erkunden können, während andere noch nie davon Gebrauch gemacht haben – das spiegelt die digitale Kluft, die sowohl innerhalb Deutschlands als auch global besteht, wider.
Die zugrundeliegenden Daten für Deutschland stammen aus der Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien, die ab 2021 in den Mikrozensus integriert wurde. Dies führte zu methodischen Änderungen, weshalb die Ergebnisse aus dem Jahr 2021 nur bedingt mit früheren Erhebungen vergleichbar sind.
Es bleibt festzuhalten, dass das Internet ein wachsender, integrativer Teil unseres Alltags ist – und es für die Gesellschaft von großer Bedeutung ist, dass jeder Mensch den Zugang sowie die nötigen Kompetenzen erhält, um es nutzen zu können.