Erstmals seit Quartalen stabilisieren sich die Online-Umsätze in Schlüsselsektoren
Die deutsche Onlinehandelsbranche blickt mit einem vorsichtig optimistischen Blick auf das neue Geschäftsjahr. Zum Ende des ersten Quartals verzeichnet der Gesamtwarenumsatz ein leichtes Minus von 2,6 Prozent im Jahresvergleich.
Erholung in Mode und Elektronik
Diese 18,9 Milliarden Euro stellen im Vergleich zum Vorjahresquartal einen kleinen Dämpfer dar, halten aber positive Signale in einzelnen Bereichen parat. So haben speziell der Modehandel und der Handel mit Elektronik- und Unterhaltungsartikeln ihre Verluste spürbar eingedämmt, während die digitalen Dienstleistungen einen Umsatzanstieg von 14,59 Prozent auf 2,725 Milliarden Euro verzeichnen.
Die Geschäftsführung des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) betont die Bedeutung dieses Übergangsjahres, das die Weichen für die Zukunft des Onlinehandels nach der Konsumkrise stellen wird.
Frühlingshafte Zeichen im Modehandel
Nach den herben Einbußen im vergangenen Jahr sendet speziell der Segment der Bekleidung positive Signale aus. So konnte der Umsatz im Bereich Schuhe um 1,1 Prozent steigen, was teilweise das Minus von 1,2 Prozent bei der Bekleidung wettmacht.
Im Lebensmittelhandel wurde zudem ein Wachstum von 1,6 Prozent festgestellt, eine Ausnahme unter den alltäglichen Konsumgütern. Dies steht im Kontrast zu Bereichen wie Drogerie und Tierbedarf, die Rückgänge von 7,3 bzw. 2,5 Prozent zu verzeichnen hatten.
Schwierigkeiten gibt es weiterhin im Handel mit Schmuck und Uhren sowie Haus- und Heimtextilien, wo die Online-Umsätze um 9,0 beziehungsweise 8,1 Prozent zurückgegangen sind.
Im Bereich der Bücher, E-Books und Hörbüchern wurde ein Minus von 6,7 Prozent festgestellt, ein klares Zeichen für veränderte Konsumgewohnheiten und Herausforderungen für die Branche. Die detaillierten Umsatztabellen sind auf der Website des bevh einsehbar.
Der Blick hinter die Kulissen
Für die fundierte Analyse des Konsumverhaltens befragt die Verbraucherstudie „Interaktiver Handel in Deutschland“ jährlich 40.000 private Personen ab 14 Jahren. Die endgültigen Ergebnisse werden zu Beginn jedes Jahres publiziert, die aktuellen Zahlen spiegeln die Auswertung des Zeitraums vom 1. Januar bis 31. März wider.
Den Schlüssel zur Durchführung der Studie trägt die BEYONDATA GmbH, ein Unternehmen, das sich auf die Analyse von Markt- und Datenströmen spezialisiert hat.
Ausblick und Chancen
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Onlinehandel im weiteren Jahresverlauf entwickeln wird. Die aktuelle Stabilisierung ist ein gutes Zeichen, das für eine langsame Erholung des Marktes steht. Doch der Weg ist noch lang, und nur die kommenden Monate werden zeigen, ob die positive Tendenz anhält oder lediglich ein kurzes Strohfeuer war.