Die Zukunft der Pflege hängt von unserer Ausbildung ab
Das Statistische Bundesamt veröffentlichte heute aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Ausbildung in der Pflegebranche, die eine anhaltende Diskrepanz offenbaren. Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), stellt dazu fest: „Minus sieben Prozent plus drei Prozent sind immer noch minus vier Prozent.“ Trotz eines leichten Aufwinds bleibt die Zahl der Auszubildenden im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent zurück – ein klarer Indikator dafür, dass der steigende Bedarf an Pflegepersonal nicht gedeckt wird.
Eine ideologiefreie Debatte über die Zukunft der Pflegeausbildung wird vom bpa gefordert, um den Weg für eine bessere Versorgung der Pflegebedürftigen zu ebnen. Der Verband sieht die Abschaffung der Altenpflegeausbildung, die über ein Jahrzehnt hinweg massive Zuwächse von 60 Prozent erfahren hat, als eine der Hauptursachen für den aktuellen Mangel an Nachwuchskräften.
Was sind die Herausforderungen?
Die Umstellung auf neue, komplexere Ausbildungsstrukturen scheint viele Interessenten sowie kleinere Ausbildungsbetriebe abzuschrecken, was zu einem Rückgang der Ausbildungszahlen beiträgt. Insbesondere kleinere Träger können mit den Anforderungen der generalistischen Pflegeausbildung häufig nicht mithalten.
Die Bedeutung der Altenpflege
Die Altenpflege spielte eine zentrale Rolle im Gesundheitssystem und es stellt sich die Frage, welche Änderungen notwendig sind, um die Attraktivität der Ausbildung zu steigern und somit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Forderung nach einer Rückkehr zu bewährten Modellen ist Teil der aktuellen Diskussion.
Zeit für Veränderung
Eine klare Herausforderung ist die gerechte Versorgung der Pflegebedürftigen. Laut Meurer handelt es sich bei dem Zögern einer offenen Diskussion um eine ideologiegetriebene Ignoranz, die nicht im Interesse der Bedürftigen sei.
„Eine sachliche Diskussion um die Entwicklungen … und die Zukunft der Altenpflegeausbildung“ ist laut bpa unerlässlich.
Die aktuellen Zahlen sind ein Weckruf für alle Beteiligten, um die Voraussetzungen der Pflegeausbildung neu zu bedenken und zu verbessern. Die Sicherstellung einer ausreichenden Zahl qualifizierter Pflegekräfte ist dabei essentiell.
Blick nach vorne
Der bpa und seine Vertreter – allen voran Präsident Meurer – appellieren an die Verantwortlichen, die Dringlichkeit der Situation zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Diskussionen, Reformen und auch eine Rückbesinnung auf bewährte Systeme könnten Wege aus der aktuellen Krise weisen.
Die Anpassung der Pflegeausbildung an die Bedürfnisse des Marktes und eine Reaktion auf den demographischen Wandel sind entscheidend für die Versorgung der Zukunft. Es gilt nun, pragmatische Lösungen zu entwickeln, die sowohl den Auszubildenden entgegenkommen als auch den Pflegesektor langfristig stärken.
Pressekontakt: Norbert Grote, bpa-Hauptgeschäftsführer, Tel.: 030/30 87 88 60. Original-Content von: bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., übermittelt durch news aktuell.