Ein prägender Trend der letzten Jahre setzt sich fort: Die Angebotsmieten in deutschen Großstädten klettern unaufhaltsam. Insbesondere in Berlin und München wird das Wohnen zunehmend teurer.
Die jüngste Analyse von immowelt für die 15 deutschen Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern wirft ein deutliches Licht auf den Wohnungsmarkt. Im Fokus steht der Anstieg der Angebotsmieten im Vergleich der letzten zwei Jahre – von April 2022 bis April 2024.
Dynamik in der Hauptstadt
Mit einem durchschnittlichen Anstieg von 9,1 Prozent liegen die Berliner Angebotsmieten an der Spitze. Ein Quadratmeter kostete im April 2022 noch etwa 12,18 Euro, heute muss man durchschnittlich 13,29 Euro aufwenden.
Dass die Bevölkerung der Hauptstadt in den letzten zehn Jahren um mehr als 10 Prozent gewachsen ist, macht deutlich, wie stark die Attraktivität der Stadt angestiegen ist. Hinzukommt, dass aufgrund des Krieges in der Ukraine die Zahl der Migranten und somit der Wohnungssuchenden gestiegen ist. Die hohen Zinsen und Baukosten verschärfen die Situation, da sie den Neubau von Wohnungen bremsen.
München folgt dicht auf
München bleibt mit Abstand am teuersten: Hier stiegen die Mieten innerhalb von zwei Jahren um 8,0 Prozent auf nun 18,58 Euro pro Quadratmeter. Trotz der Hochpreisigkeit wächst die Münchner Bevölkerung stetig, nicht zuletzt wegen der attraktiven Arbeitsmarktbedingungen.
Stabilisierung in weiteren Metropolen
Anders als in Berlin und München zeigt sich in Städten wie Stuttgart und Köln eine gewisse Beruhigung der Mietpreise. So ist in Stuttgart mit den aktuell 14,84 Euro pro Quadratmeter nur ein marginaler Anstieg zu verzeichnen und in Köln beträgt die Steigerung der Quadratmeterpreise lediglich 1,4 Prozent auf 12,82 Euro.
Das Ruhrgebiet holt auf
Insbesondere das Ruhrgebiet als vergleichsweise günstige Region verzeichnet einen spürbaren Anstieg der Angebotsmieten. Mit durchschnittlichen Steigerungen zwischen 7,0 bis 7,8 Prozent ziehen die Mietpreise dort klar an.
„Für Mieter besteht derzeit kaum Hoffnung auf eine Besserung der Lage auf dem Mietmarkt. Alle Vorzeichen sprechen für weitere Preisanstiege,“ sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch.
Auswirkungen der Inflation
Schließlich wirkt sich die Inflation unübersehbar auf die Mietpreise aus. Mit einer Rate von über 9 Prozent seit April 2022 spüren Haushalte einen zusätzlichen Druck. Die Aussichten sind getrübt, da eine weitere Zunahme der Mieten in deutschen Großstädten wahrscheinlich erscheint.
Die vorliegenden Erkenntnisse basieren auf einer Untersuchung der Angebotsmieten auf immowelt.de für Bestandswohnungen und bieten eine valide Datenbasis für die Analyse des aktuellen Mietmarkts. So belichtet immowelt regelmäßig den Mietmarkt, um Wohnungssuchenden, Vermieter und Marktbeobachtenden aktuelle Trends und Entwicklungen zur Verfügung zu stellen.
Die Herausforderungen für Mieter werden nicht kleiner, ebenso wenig wie das Bestreben der Marktteilnehmer, einen kühlen Kopf zu bewahren.