Die Evolution der medizinischen Versorgung schreitet voran: Mit der eVerordnung für orthopädische Hilfsmittel steht ein Meilenstein kurz vor der Umsetzung.
Die Digitalisierung im Gesundheitssektor nimmt weiter Fahrt auf. Ein Paradebeispiel hierfür ist die neueste Initiative des Bundesinnungsverbands für Orthopädie-Technik (BIV-OT), bei der der AOK Bundesverband sowie sechs regionale AOKs ihre Unterstützung zugesichert haben. Diese Kooperation zielt darauf ab, ab dem 15. April 2024, die elektronische Verordnung (eVerordnung) von orthopädischen Hilfsmitteln zu testen und zu optimieren.
Der Hilfsmittel-Experte des AOK Bundesverbands, Frank Rudolf, betont die Bedeutung dieser Zusammenarbeit für die gesamte Branche. Das Ziel sei es, die Digitalisierung der Verordnung von Hilfsmitteln gematikkonform und mit Wahlfreiheit für die Versicherten zu gestalten und zu erproben. Diese Initiative ist von hoher Bedeutung, denn sie soll langfristig die Versorgung von über 27 Millionen Versicherten verbessern.
Thomas Münch, Vorstandsmitglied des BIV-OT, zeigt sich erfreut über die aktive Mitarbeit der Krankenkassen. Insbesondere weil sie insgesamt etwa 37 Prozent der gesetzlich Versicherten in Deutschland repräsentieren. Das unterstreicht die Tragweite des Projekts, welches den gesamten Ablauf von der Verordnung bis zur Abrechnung abbilden und optimieren will.
Die an dem Pilotprojekt beteiligten Partner bringen ein breites Spektrum an Expertise ein. Namhafte Abrechnungszentren und Softwarehersteller sind ebenso Teil des Konsortiums wie Leistungserbringer und Vertreter der Ärzteschaft. Beispielsweise bringen Einrichtungen wie die AS Abrechnungsstelle für Heil-, Hilfs- u. Pflegeberufe AG oder die carelogic GmbH ihr Fachwissen mit ein.
Die Herausforderung besteht nicht nur in der Entwicklung, sondern auch in der Verknüpfung bestehender Technologien und Schnittstellen, um eine nahtlose Übertragung von der Papier- zur elektronischen Verordnung zu gewährleisten. Es geht darum, digitale Lösungen zu schaffen, die den Alltag in Sanitätshäusern und technischen Orthopädie-Werkstätten revolutionieren und eine effizientere Versorgung ermöglichen.
Bedeutung für den Gesundheitssektor
Die gesamte Branche sieht sich mit einer bedeutsamen Umstellung konfrontiert. Alle involvierten Akteure, von Sanitätshäusern über orthopädische Werkstätten bis hin zu Hörakustikern und Augenoptikern, müssen bis spätestens zum 1. Juli 2027 in der Lage sein, die eVerordnung für Hilfsmittel zu verarbeiten. Dies ist eine zentrale Anforderung, um die unerlässliche Versorgung der 73 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland sicherzustellen.
Der Weg in die Zukunft
Das BIV-OT-Pilotprojekt stellt somit einen bedeutenden Schritt für die digitale Transformation im Gesundheitshandwerk dar. Durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner wird eine Basis für eine zukunftssichere und moderne Patientenversorgung geschaffen.
Im Kern geht es um eine Verbesserung der Prozesse und eine Intensivierung der Patientenorientierung, die durch die Digitalisierung möglich wird. Die klare Botschaft lautet: Gemeinsam bauen wir die Brücke in eine digitale und effiziente Gesundheitswelt.
Die Zukunft des Gesundheitswesens formt sich hier und heute. Dieses Pilotprojekt veranschaulicht auf eindrucksvolle Weise, wie Zusammenarbeit und technologischer Fortschritt die medizinische Versorgung auf ein neues Niveau heben.