Wasser ist ein Menschenrecht – aber nicht für alle verfügbar
Jährlich wird am 22. März der Weltwassertag begangen, um auf die Bedeutung von sauberem Trinkwasser und sanitärer Versorgung als Menschenrechte hinzuweisen. Diese lebensnotwendigen Ressourcen stehen allerdings für Millionen von Flüchtlingen und Vertriebenen nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung. Ein Problem, auf das die UNO-Flüchtlingshilfe besonders aufmerksam macht.
Lebensgefährliche Wege und die Herausforderungen für Frauen
Für viele Flüchtlinge bedeutet der mangelnde Zugang zu Trinkwasser eine existenzielle Bedrohung. Vielmals leben sie isoliert und ausgegrenzt, in Ländern, die ihnen nur bedingt Schutz bieten können. Frauen und Mädchen sind besonders betroffen, da sie oft weite Strecken zurücklegen müssen, um an Wasser zu kommen. Die Suche bindet Zeit, die dann für Bildung oder den Familienunterhalt fehlt.
Hinzu kommt die Gefahr von körperlichen Verletzungen und sexualisierter Gewalt auf dem Weg zu entlegenen Wasserstellen. Ein ernsthaftes Problem, das Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, hervorhebt.
Klimawandel verstärkt die Wasserkrise
Parallel sehen wir in der Sahel-Region wie der Klimawandel bestehende Probleme verschärft, etwa durch die Übernutzung und den Rückgang natürlicher Wasserressourcen. Besonders dramatisch ist die Lage um den Tschadsee, dessen Wasserstand in den letzten 60 Jahren um 95 Prozent gesunken ist.
Dies hat zu gewalttätigen Konflikten im Norden Kameruns geführt, wo Viehzüchter, Bauern und Fischer um die verbleibende Nutzung des Wassers streiten. Das Ergebnis: Mindestens 100.000 Menschen wurden vertrieben.
Die UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) leistet vor Ort lebensrettende Soforthilfe mit sicheren Unterkünften, Trinkwasser sowie Hygiene- und Haushaltsartikeln. Bis 2025 verfolgt der UNHCR das Ziel, zehn Millionen Flüchtlinge mit dauerhafter Wasserinfrastruktur zu versorgen.
UNHCR: Nachhaltige Hilfe in der Krise
Wichtig ist dabei ein nachhaltiger und sicherer Zugang zu sauberem Wasser. Langfristig gesehen müssen die Aufnahmeländer unterstützt und gemeinsam strategische Lösungen entwickelt werden, um den Betroffenen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
„Die Lebenssituation von geflüchteten Menschen ist oftmals sehr schwierig. Ohne eine adäquate Wasserversorgung ist ein menschenwürdiges Leben gefährdet. Um Abhilfe zu schaffen, müssen wir die betroffenen Aufnahmeländer verstärkt unterstützen und langfristige Lösungen suchen,“
Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe