Die Mobilitätsdebatte steht an einem Wendepunkt: Ein breites Bündnis aus Sozialverbänden fordert eine tiefgreifende Veränderung. Es geht um mehr als nur Fahrscheine – es ist eine soziale Frage.
Die Verkehrsministerkonferenz hat begonnen und ein Thema dominiert: die Zukunft der Mobilität in Deutschland. Ein Bündnis aus Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und Sozialverbänden, angeführt vom Sozialverband Deutschland (SoVD), bringt drängende Forderungen auf den Tisch.
Das zentrale Anliegen: eine sozial gerechte Mobilitätspolitik. Warum? Weil die Klimaschutzziele ohne eine konsequente Verkehrswende nicht erreichbar sind. Doch was soll sich konkret ändern?
Der Kern der Forderungen
Statt Milliarden in den Autobahnbau zu stecken, sollen öffentliche Verkehrsmittel im Fokus stehen. Dafür braucht es eine langfristige Investition in Personal, das Angebot und die Infrastruktur.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Besteuerung von Dienstwagen. Aktuell ziehen vor allem Spitzenverdiener mit einem Bruttolohn über 80.000 Euro Vorteil aus diesem System. Das Bündnis sieht hier eine soziale Ungerechtigkeit und fordert eine Reform.
Der Fokus liegt zudem auf dem Deutschlandticket, welches bereits mehr als eine Million neue Fahrgäste gewonnen hat. Damit dieser positive Trend fortgesetzt wird, muss die Politik aktiv werden.
Stimmen aus dem Bündnis
„Ohne eine Mobilitätsgarantie verlieren wir den Anschluss“, erklärt Michael Groß, Präsident der AWO. Er fordert mehr Mittel für gut funktionierende Verbindungen, insbesondere in ländlichen Gebieten.
Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, hebt die Bedeutung eines dauerhaft gesicherten Deutschlandtickets hervor, nicht zuletzt als Familienticket.
Verena Bentele, Präsidentin des VdK, unterstreicht die Notwendigkeit eines Ausbaumodernisierungspaktes für die Zukunft des öffentlichen Verkehrs, mit einem besonderen Augenmerk auf Barrierefreiheit.
Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle betont, dass die Kommunen nicht alleine gelassen werden dürfen. Der Bund und die Länder müssen mindestens 16 Milliarden Euro pro Jahr für den Ausbau und die Modernisierung bereitstellen.
Das Ziel: Eine neue sozialere Mobilitätspolitik
Ein Umdenken ist gefordert: Soziale Gerechtigkeit im Verkehr bedeutet auch, die Abhängigkeit vom Auto zu reduzieren und allen Menschen den Zugang zu Mobilität zu ermöglichen. Das Bündnis zeigt auf, dass es höchste Zeit ist zu handeln. Jetzt ist die Politik am Zug.