Die Debatte um die gewonnenen Erkenntnisse der Corona-Maßnahmen nimmt eine neue Wendung.
Der renommierte Medizinstatistiker Gerd Antes hebt hervor, dass eine sachliche Aufarbeitung der Pandemie-Erfahrungen unerlässlich sei. Er betonte, dass man bereits zu Beginn der Pandemie einen Rahmen für die Datenerfassung hätte schaffen müssen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Dies sei bislang noch nicht geschehen.
Umfassende Analyse gefordert
Antes merkt kritisch an, dass etliche Maßnahmen während der Krise kontraproduktiv gewirkt hätten.
Eine Kommission zur detaillierten Untersuchung der Vorgänge ist seiner Meinung nach überfällig.
Beispielhafte Maßnahmen unter der Lupe
Als konkretes Beispiel für überschrittene Maßnahmen erwähnte Antes die Maskenpflicht in Restaurants auf dem Weg zum Tisch, eine Regelung, die seiner Ansicht nach wenig Sinn ergab.
Kritik an der Reaktion des Bundesgesundheitsministeriums
Die Reaktion des Bundesgesundheitsministers auf die veröffentlichten RKI-Protokolle findet Antes ebenso anfechtbar.
Insbesondere die Behauptung, das RKI arbeite unabhängig, stelle er entschieden in Frage, da klare hierarchische Strukturen vorlagen.
Das RKI sei klar dem BMG untergeordnet und somit sei dessen Unabhängigkeit nicht gewährleistet.
In seiner Rolle als Mitbegründer des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin legt Antes großen Wert auf eine fundierte und datengestützte Vorgehensweise.
Die Forderung, dass eine Enquete-Kommission im Bundestag etabliert wird, die sich mit der Auswertung der Corona-Maßnahmen befasst, unterstützt er daher ausdrücklich.
Ausblick auf die Aufklärungsarbeit
Antes sieht nun den richtigen Moment, um klare und sachliche Analysen anzustrengen und daraus Rückschlüsse für die Zukunft zu ziehen.
Die Aufarbeitung der Geschehnisse ist wesentlich, um mögliche Fehler zu erkennen und Verbesserungen herbeizuführen.
Die Zeit für eine retrospektive Bewertung ist gekommen – ein Moment, von dem aus wir lernen können und müssen.