Deutschlands Verbrauch an metallischen Rohstoffen: Ein Weckruf für die Industrie
Die jüngste Studie des Berliner Vereins PowerShift zeigt auf, dass ein Umdenken in der deutschen Industrie unerlässlich ist. Trotz der im Koalitionsvertrag angekündigten Verbrauchsreduktion metallischer Rohstoffe, konsumierte Deutschland im Jahr 2022 nahezu 80 Millionen Tonnen. Dieser enorme Verbrauch trägt zur Umweltzerstörung und zu Menschenrechtsverletzungen bei, welche in Lieferketten für metallische Rohstoffe weit verbreitet sind.
Der Rohstoffexperte bei PowerShift, Michael Reckordt, hebt die Dringlichkeit einer Rohstoffwende hervor:
„Die Ampel-Koalition ist die erste Bundesregierung, die sich zur Reduktion des Primärrohstoffverbrauchs bekannt hat. Dies ist im Hinblick auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltkatastrophen in Bergbau-Lieferketten bedeutsam.“
Diese Notwendigkeit ergibt sich nicht zuletzt aus der Abhängigkeit von Ländern wie China und Russland. Nicht nur aus Klimaschutzgründen, sondern auch aus Gründen der Menschenrechte, muss Deutschland seinen Rohstoffverbrauch deutlich minimieren.
Maja Wilke, die für die Studie verantwortliche bei PowerShift, nennt weitere Zahlen:
„Das ifeu Institut hat für PowerShift berechnet, wie hoch die Einsparungen von metallischen Rohstoffen in verschiedenen Sektoren sind. Allein im Verkehrssektor könnten bis 2050 fast 37 Mio. Tonnen Eisen, Aluminium, Kupfer und Nickel eingespart werden. In der Baubranche liegen die Einsparpotenziale sogar bei bis zu 52 Mio. Tonnen.“
Damit diese Vision Realität wird, bedarf es einer schnellen und koordinierten Reaktion der Bundesregierung.
Einen relevanten Ansatz bietet die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie. Dabei sind insbesondere das Verkehrs- und Bauministerium gefordert, entsprechende Maßnahmen in ihren Sektoren zu ergreifen.
Die vorliegenden Zahlen und Fakten zeigen, dass eine Reduktion des Rohstoffverbrauchs in Deutschland nicht nur möglich, sondern auch dringend nötig ist. Jetzt ist entschlossenes Handeln gefragt, um die Weichen für eine nachhaltigere Zukunft zu stellen.
Bedeutung der Studie
Die Studie von PowerShift spielt eine zentrale Rolle in der aktuellen Debatte um Rohstoffverbrauch und Nachhaltigkeit. Sie bietet einen detaillierten Fahrplan für den notwendigen Wandel in verschiedenen Wirtschaftssektoren und liefert konkrete Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger.
Zielgerichtete Maßnahmen
Um die Zielmarke der Rohstoffreduktion zu erreichen, sind sektorspezifische Strategien unumgänglich. Projekte, wie zum Beispiel die Förderung der Elektromobilität im Transportsektor oder die Nutzung von Recyclingbaustoffen im Bauwesen, können hierbei Pionierarbeit leisten.
Verkehr und Bau im Fokus
Die Studie legt besonderes Augenmerk auf die Bereiche Verkehr und Bau, welche als größte Verbraucher metallischer Rohstoffe identifiziert wurden. Die Einsparpotenziale in diesen Sektoren sind enorm und bieten Ansatzpunkte für sofortiges Handeln.
PowerShift versteht sich als Stimme der Vernunft in einer Zeit, in der Nachhaltigkeit kein bloßer Trend sein darf, sondern fester Bestandteil politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen sein muss. Die Studie ist somit ein Aufruf zum Handeln für eine gemeinsame und lebenswerte Zukunft.