Ein tiefgehender Einblick in die eskalierende Krise Haitis – erfahren Sie hier, was vor Ort passiert und was dringend benötigt wird.
Die Welthungerhilfe verfolgt die zunehmenden gewalttätigen Auseinandersetzungen in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince mit großer Besorgnis. Trotz der bedrohlichen Lage setzen 20 von 120 Mitarbeitern ihre Arbeit unter schwierigsten Bedingungen fort, immer im Blick: die sich ständig ändernde Sicherheitslage. Die Stadt ist in eine Art Winterschlaf verfallen, während die Anzahl der grünen, sicheren Zonen sinkt – die Zukunft ungewiss. „Es erinnert an Becketts ‚Warten auf Godot’“, vergleicht Landesdirektorin Annalisa Lombardo die Situation.
Die Lage verschärft sich, insbesondere für Frauen und Mädchen. Sie erleiden enormen Stress und Traumata durch die steigende sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt. 7,8 Millionen Menschen – fast zwei Drittel der Einwohner Haitis – kämpfen mit einer unzureichenden Nahrungsmittelversorgung. Besonders besorgniserregend: Fast 277.000 Kinder unter fünf Jahren sind akut von Unterernährung betroffen.
Eine sichere Bildung als Schlüssel zur Zukunft
Die Notwendigkeit von Bildung tritt in den Vordergrund: Ein sicheres Lernumfeld und konstanter Schulbetrieb sind entscheidend, um eine „verlorene Generation“ zu verhindern.
Humanitäre Hilfe intensivieren
Um den humanitären Bedarf zu decken, fordert die Welthungerhilfe eine Aufstockung der Mittel für den humanitären Reaktionsplan Haitis. 674 Millionen US-Dollar werden benötigt, finanziert sind davon bisher jedoch lediglich 2 Prozent. Gefordert ist ein gemeinsames Vorgehen der internationalen Gemeinschaft – mit einer klaren Roadmap und flexiblen Finanzierungsmöglichkeiten.
Zusammenarbeit und Unterstützung
In Abstimmung mit nationalen Partnerorganisationen werden Hilfeleistungen in den am schwersten betroffenen Stadtteilen vorbereitet. Für die dringend erforderliche Unterstützung sind vor allem private Spenden entscheidend.
Eine Organisation im Einsatz für die Menschen
Die Deutsche Welthungerhilfe, eine der größten privaten Hilfsorganisationen, ist seit ihrer Gründung in 72 Ländern aktiv und hat dabei Projekte mit insgesamt 4,75 Milliarden Euro unterstützt. Ihr Ziel: „Zero Hunger bis 2030„. Weitere Informationen zur Lage in Haiti und der Arbeit der Welthungerhilfe finden sich auf der offiziellen Webseite. Landesdirektorin Annalisa Lombardo steht für Interviews zur Verfügung.
Mit gemeinsamer Anstrengung und Solidarität können wir einen Unterschied machen in der drängenden Krise Haitis.