Die Zukunft der Altenpflege und ihre aktuellen Herausforderungen.
In Anbetracht der besorgniserregenden Entwicklungen im Bereich der Altenpflege veröffentlichte der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) eine Stellungnahme zum aktuellen DAK-Pflegereport. „Die Zahlen liegen alle auf dem Tisch. Jede neue Studie bestätigt nur das, was seit Langem bekannt ist. Wo bleiben die wirklich wirksamen Maßnahmen?„, so Bernd Meurer, Präsident des bpa.
Der DAK-Pflegereport zeugt davon, dass die Zahl der Pflegekräfte, die in den Ruhestand gehen, bald nicht mehr durch Nachwuchs ausgeglichen werden kann. Innerhalb des letzten Jahrzehnts konnte durch die eigenständige Altenpflegeausbildung ein Anstieg von mehr als 60 Prozent bei den Pflegekräften erreicht werden. Der bpa stellt kritisch die Frage, warum man glaubt, auf diesen Jobmotor verzichten zu können, und fordert, dass die Generalistische Pflegeausbildung ideologiefrei auf den Prüfstand kommt.
Ein weiterer zentraler Punkt des bpa ist die Forderung einer ‚Kompetenzvermutung‘. Internationale Pflegekräfte, die eine mindestens dreijährige Ausbildung sowie entsprechende Sprachkenntnisse mitbringen, sollten unverzüglich in der Versorgung eingesetzt werden können. Eine Überprüfung ihrer Qualifikation könnte anschließend erfolgen. Dies würde nicht nur die Pflegeteams entlasten, sondern auch gewährleisten, dass Pflegebedürftige sich auf funktionierende Strukturen verlassen können.
Das aktuelle Pflegepersonal
Aktuelle Daten weisen darauf hin, dass die Pflegebranche einen dringenden Zuwachs an qualifiziertem Personal benötigt. Die derzeitigen Rahmenbedingungen und die Attraktivität des Berufsfeldes müssen dementsprechend gestärkt werden.
Ausblick auf die zukünftige Pflege
Um den Herausforderungen des Pflegenotstands entgegenzutreten, ist es unerlässlich, nicht nur die Ausbildung zu stärken, sondern auch ausländische Fachkräfte schneller zu integrieren. Die Kompetenzvermutung ist dabei ein essenzieller Schritt, um kurzfristig auf den Mangel an Pflegepersonal reagieren zu können.
Letztlich darf nicht vergessen werden, dass es neben der Anzahl der Pflegekräfte auch um Qualität in der Versorgung geht. Hierbei spielt auch die interkulturelle Komponente eine große Rolle, da ein vielfältiges Team unterschiedlichen Bedürfnissen und Hintergründen gerecht werden kann.
Es ist ein dringender Appell an die Politik, die notwendigen Schritte einzuleiten, damit die Altenpflege als attraktive und zukunftssichere Berufswahl wahrgenommen wird. Nur mit solchen Maßnahmen kann ein kritischer Versorgungsengpass vermieden werden.
Kontakt und weiterführende Informationen
Für weitere Rückfragen steht Norbert Grote, Hauptgeschäftsführer des bpa, zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V..
Die Pflegeteams brauchen jetzt Unterstützung in der Versorgung und Pflegebedürftige müssen sich wieder auf funktionierende Strukturen verlassen können.
Bernd Meurer, Präsident des bpa