Intelligente Technologien im Gesundheitsbereich: So nutzen und wählen Sie smarte Blutdruckmessgeräte richtig
Smarte Blutdruckmessgeräte revolutionieren die persönliche Gesundheitsüberwachung. Sie erleichtern nicht nur das regelmäßige Überprüfen des Blutdrucks, sondern bieten auch eine detailreiche Auswertung der ermittelten Werte über eine begleitende Smartphone-Applikation. Dies ist besonders relevant, da Krankheiten wie Hypertonie (hoher Blutdruck) und Hypotonie (niedriger Blutdruck) oft unbemerkt bleiben und langfristig schwerwiegende Folgen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt nach sich ziehen können.
Mark Küller, Referent für Medizinprodukte beim TÜV-Verband, betont die Bedeutung des regelmäßigen Blutdruckmessens im Hinblick auf präventive Gesundheitsmaßnahmen, insbesondere bei Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel und einer ungesunden Ernährung.
Diese smarten Geräte können direkt am Oberarm oder Handgelenk getragen werden, wobei jeder dieser Messpunkte seine Vor- und Nachteile hat. Für Personen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes oder Gefäßerkrankungen kann eine unpräzise Handgelenksmessung problematisch sein. Geräte mit Oberarmmanschette bieten oft eine zuverlässigere Alternative. Entscheidend beim Kauf ist die Zertifizierung als Medizinprodukt, um eine hohe Messgenauigkeit zu gewährleisten. Den Umfang des Arms zu messen vor dem Kauf ist deshalb von großer Bedeutung, um die optimale Passform zu ermitteln.
Messgenauigkeit: Der Schlüssel zur korrekten Blutdruckkontrolle
Seriöse Blutdruckmessgeräte zeigen Werte in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) an, wobei ein systolischer Wert über 140 mmHg oder ein diastolischer über 90 mmHg als erhöht gilt. Die akkurate Durchführung der Messung ist essentiell: Ruhe bewahren, korrektes Platzieren der Manschette und Beachten des Abstands zum Handgelenk sind dabei nur einige der wichtigen Schritte für verlässliche Ergebnisse. Einige Geräte bieten visuelle Hilfen an, um die korrekte Anwendung zu unterstützen.
Die digitale Komponente: Smarte Technologie trifft Cybersicherheit
Bei der Verwendung von smarten Blutdruckmessgeräten, die den Blutdruck automatisch an eine App senden, ist die Cybersicherheit nicht außer Acht zu lassen. Nutzer sollten genau überprüfen, ob die Zugriffsberechtigungen gerechtfertigt sind und eine sichere Verbindung zwischen Gerät und Smartphone besteht. Ein starkes Passwort oder eine PIN für die App und die Bluetooth-Verbindung sind essenziell, um den Datenschutz zu wahren.
Tipps für den Kauf und die richtige Nutzung
- Nutzungsweise: Überlegen Sie, ob Sie den Blutdruck am Oberarm oder am Handgelenk messen möchten.
- Zertifizierung: Achten Sie auf die Zertifizierung als Medizinprodukt.
- Display und Bedienbarkeit: Ein übersichtliches Display und eine einfache Handhabung erleichtern die regelmäßige Nutzung.
- App-Anbindung: Kompatible Apps ermöglichen eine detaillierte Auswertung und das Teilen der Daten mit Ihrem Arzt.
- Passform: Messen Sie den Umfang Ihres Oberarms oder Handgelenks, um die passende Manschettengröße zu ermitteln.
- Preise: Hochwertige smarte Blutdruckmessgeräte sind ab etwa 80 Euro erhältlich.
Der TÜV-Verband e. V. steht dabei als unterstützende Instanz bereit: Nicht nur in der Funktion als Benannte Stelle bei der Prüfung von Medizinprodukten, sondern auch im Austausch mit Politik, Unternehmen und Verbrauchern, um ein hohes Niveau der technischen Sicherheit und das Vertrauen in die digitale Welt zu wahren.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass bei der Auswahl und Anwendung von smarten Blutdruckmessgeräten neben der Messgenauigkeit und Individualisierung auch Aspekte wie Cybersicherheit und Benutzerfreundlichkeit eine wesentliche Rolle spielen. Mit einem adäquaten Wissen über diese Technologien können Verbraucher zuverlässig ihren Blutdruck überwachen und damit einen wichtigen Beitrag zu ihrer Gesundheitsvorsorge leisten.