In einer aktuellen Umfrage des Energiedienstleisters Techem äußerten Vermietende den Wunsch nach mehr Aufklärung bezüglich des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG).
Das am 1. Januar 2024 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist ein zentrales Element der angestrebten Energiewende. Doch vielen Vermietenden in Deutschland fehlt es offenbar an Informationen, um die neuen Vorschriften zu verstehen und anzuwenden. Diese Erkenntnis stammt aus einer jüngst durchgeführten Umfrage von Techem, die private wie auch gewerbliche Vermietende und Hausverwaltungen einschloss.
Die Ergebnisse legen eine gewisse Unzufriedenheit mit dem Gesetz offen, da es unter anderem mit hohen Kosten für Vermietende und Mieter verbunden sei. Zusätzliche strengere Vorgaben für Neubauten und Bestandsgebäude, bürokratische Hindernisse und ein Fachkräftemangel erschweren demnach die Umsetzung notwendiger Sanierungsarbeiten.
Nur etwa 38 % der privaten und 24 % der gewerblichen Vermietenden bewerten das GEG positiv.
Die Umfrage ergab weiterhin, dass ein Großteil der Befragten – 67 % der privaten und 69 % der Geschäftskunden – das GEG nicht vollständig verstehen. Dennoch gibt es ein hohes Interesse an weiterführenden Informationen, das mit 60 % bei Privatvermietenden und 64 % bei Geschäftskunden deutlich wurde.
Interessanterweise begrüßen die meisten Vermietenden die Regeln zum Heizungsaustausch. So finden 63 % der privaten und 59 % der gewerblichen Vermietenden es gerecht, dass bestehende Heizungen bis Ende 2044 mit fossilen Brennstoffen betrieben werden dürfen. Doch die Begrenzung der Modernisierungsumlage auf nur 50 Cent pro Quadratmeter pro Monat und einer Laufzeit von 6 Jahren stößt nur bei 23 % der privaten und 26 % der Geschäftskunden auf Zustimmung.
Bezüglich finanzieller Belastungen geben 74 % der privaten und 65 % der Geschäftskunden an, dass sie das GEG stark spüren. Eine grosse Mehrheit von 84 % der privaten und 78 % der Geschäftskunden befürchtet, dass das GEG zu höheren Baukosten und Mieten führen wird.
Financial Concerns und Unsicherheit über Förderungen
Die Unsicherheit über die Finanzierungsmöglichkeiten ist groß. Trotz der angebotenen Förderungen sind 57 % der privaten und ein Drittel der Geschäftskunden skeptisch, ob sie die Vorgaben realisieren können.
Die Mehrheit der Befragten ist sich zudem uneinig, ob von der Politik die in Aussicht gestellte Grundförderung gewährleistet wird. 64 % der privaten und 61 % der Geschäftskunden zweifeln daran. Dass die Grundförderung nicht auf die Miete umgelegt werden darf, empfinden 52 % der privaten Vermietenden und 34 % der Geschäftskunden als ungerecht.
Wärmepumpen als zukünftige Heizungstechnologie
Unter denjenigen, die einen Heizungsaustausch erwägen, ziehen die meisten eine Wärmepumpe in Betracht. Bei Geschäftskunden sogar 55 %, bei Privatvermietenden sind es 52 %.
Die Umfrage zeigt auch: Der Fachkräftemangel und bürokratische Hürden behindern die Umsetzung. Besonders Geschäftskunden äußern mit 47 % Sorge hinsichtlich des Fachkräftemangels.
Methodik der Umfrage
Die Umfrage wurde im Februar 2024 online durchgeführt und umfasste 375 private Vermietende sowie 74 Geschäftskunden.
Ausblick und Konsequenzen
Es bleibt abzuwarten, wie private und Geschäftskunden mit den Herausforderungen des GEG umgehen werden und inwieweit eine Verbesserung in der Kommunikation und Unterstützung seitens der Politik erfolgen wird.
„Es ist essenziell, dass wir die Möglichkeiten der grünen Heiztechnologien voll ausschöpfen und unsere Kunden dabei unterstützen, sowohl umweltfreundlich als auch wirtschaftlich zu heizen.“, betont Matthias Hartmann, CEO von Techem.
Schlussfolgerung
Die Studie belegt deutlich die Wichtigkeit einer intensiveren Aufklärung und Unterstützung zur erfolgreichen Implementierung des GEG. Auch die Rolle der Politik bei der Bereitstellung von Fördermitteln und der Vereinfachung bürokratischer Prozesse wird kritisch gesehen.