In einem bemerkenswerten Schritt zur Förderung der nachhaltigen Industrie hat ein führendes Technologieunternehmen einen Durchbruch verkündet:
Das Mainzer Unternehmen SCHOTT AG hat kürzlich einen bedeutenden Meilenstein in der Spezialglas-Produktion erreicht. Mit einem innovativen Verfahren ist es gelungen, optisches Glas vollständig unter Verwendung von Wasserstoff zu schmelzen, ohne dabei Erdgas als Energiequelle zu nutzen.
Im Laufe von drei Tagen hat SCHOTT in Mainz diesen Versuch unternommen und damit potenziell die Tür zu einer CO2-freien Produktionstechnik aufgestoßen. Grauer Wasserstoff kam hierbei zum Einsatz, da der notwendige grüne Wasserstoff aktuell noch nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung steht.
Zukunftsweisende Testreihe als Wegbereiter
Dr. Lenka Deneke, Projektleiterin bei SCHOTT, erklärt das Vorgehen als Pionierarbeit. Die Erkenntnisse aus vorangegangenen Versuchen, in denen bis zu 35 Volumenprozent Wasserstoff beim Schmelzprozess genutzt wurden, konnten erfolgreich genutzt werden, um die aktuelle Testreihe zu optimieren.
Nichtsdestotrotz ist das Ergebnis der Testreihe noch offen. Aktuell werden die Glaseigenschaften analysiert, um sicherzustellen, dass sie den hohen Standards der Industrie entsprechen.
Herausforderungen beim technologischen Wandel
Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2030 hat SCHOTT bereits ein ambitioniertes Zwischenziel erreicht: Die Umstellung auf 100 Prozent Grünstrom. Neben diesem bedeutenden Schritt setzt das Unternehmen auch auf die Steigerung der Energieeffizienz und auf die Elektrifizierung ihrer Produktionsprozesse. Sollten grüner Wasserstoff und eine entsprechende Infrastruktur in ausreichendem Maße verfügbar sein, wäre eine weitere Wegweisung möglich.
Engagement und politischer Appell
Die Führungsebene von SCHOTT appelliert an die Politik, die Weichen für eine schnelle Realisierung der benötigten Infrastruktur zu stellen. Der Aufbau einer solchen Infrastruktur ist entscheidend, um die erneuerbare Energieproduktion voranzutreiben und damit die industrielle Nutzung von grünem Wasserstoff zu ermöglichen.
Für den Technologiekonzern und die Branche wäre es ein deutliches Zeichen, dass sich das Engagement im Bereich Klimaschutz sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich auszahlt.
Langfristige strategische Ziele
SCHOTT verfolgt das Ziel der Klimaneutralität konsequent und nutzt neben der Eigenentwicklung und Testdurchführung auch Fördermittel unterschiedlicher Institutionen, um Forschung und Entwicklungen im Bereich des Wasserstoffeinsatzes voranzutreiben.
Neben dem Fokus auf Technologie und Unternehmensziele widmet sich SCHOTT auch dem sozialen Aspekt, indem es sich langfristig an Klimaschutzprojekten beteiligt und somit über die firmeneigenen Grenzen hinaus einen Beitrag zum globalen Umweltschutz leistet.
Die Vision ist klar: Eine Produktion, bei der Scope-1- und 2-Emissionen im Sinne des „Greenhouse Gas Protocols“ eliminiert werden. Ein Vorhaben, das mit Innovationsgeist und Beharrlichkeit eine neue Ära der Industrie einläuten könnte.
SCHOTT stellt sich damit nicht nur als Technologieführer dar, sondern übernimmt auch Verantwortung für eine nachhaltigere Zukunft – ein Engagement, das der Gesellschaft insgesamt zugutekommen könnte.