- Russland hat eine Tankerflotte aufgebaut, um westliche Sanktionen zu umgehen
- Europäische Union hat ein Verbot erlassen, das europäischen Unternehmen verbietet, Schifffahrts- und andere Dienstleistungen für russische Ölladungen über der Preisobergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel zu erbringen
- Internationale Energieagentur geht davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage im Jahr 2023 ein Rekordniveau erreichen wird, vor allem aufgrund des Energiehunger Chinas
Russlands Schattenflotte
Um den westlichen Sanktionen zu entgehen, hat sich Russland eine Flotte von Öltankern zugelegt, die als „Schattenflotte“ bezeichnet wird. Diese Flotte ist jedoch einem Engpass ausgesetzt, da der Kreml mehr als 240 Schiffe benötigt, um die westlichen Sanktionen zu umgehen. Aufgrund der Entfernungen, die die Schattenflotte zurücklegen muss, ist es schwierig, für Russland günstige Schiffe zu finden.
EU-Verbot
Im Dezember erließ die Europäische Union ein Verbot, das es europäischen Unternehmen untersagt, Seefracht und andere Dienstleistungen für russische Ölladungen zu einem Preis anzubieten, der über der Obergrenze von 60 US-Dollar (ca. 56 Euro) pro Barrel liegt. Dieses Verbot hat die Situation für die russische Geisterflotte weiter verschärft.
Die weltweite Ölnachfrage
Laut der jüngsten Prognose der Internationalen Energieagentur wird die weltweite Ölnachfrage im Jahr 2023 ein Rekordniveau erreichen, was hauptsächlich auf den Energiehunger Chinas zurückzuführen ist. Das bedeutet, dass die Nachfrage nach russischem Öl weiter steigen wird, was wiederum die Nachfrage nach Schiffen zur Umgehung der westlichen Sanktionen erhöhen wird.
Folgen
Die Folgen der Sanktionen für Russland sind weitreichend. Die russische Geisterflotte befindet sich in einer schwierigen Situation, da es schwierig ist, Schiffe zu finden. Die EU-Sanktionen erschweren die Bereitstellung von See- und anderen Dienstleistungen für russische Ölladungen. Die weltweite Ölnachfrage steigt, wodurch auch die Nachfrage nach russischem Öl zunimmt. Das bedeutet, dass auch die Nachfrage nach Schiffen zur Umgehung der westlichen Sanktionen steigen wird. Daher ist es wichtig, dass die russische Geisterflotte in der Lage ist, diese steigende Nachfrage zu befriedigen.
Fazit
Seit seiner Invasion in der Ukraine im vergangenen Jahr hat Russland seine Geisterflotte von Öltankern eingesetzt, um die westlichen Sanktionen zu umgehen. Ein Bericht von „Bloomberg“ zeigt jedoch, dass diese Flotte angesichts der großen Entfernungen, die die Schiffe zurücklegen müssen, überlastet ist.
Die westlichen Sanktionen verbieten es europäischen Unternehmen, Seefrachtdienste für russische Ölladungen anzubieten. Diese Beschränkungen haben den Anteil des Handels, der von europäischen Schiffen abgewickelt wird, auf etwa ein Viertel reduziert. Die Geisterflotte ist jedoch nicht in der Lage, den gesamten Bedarf an russischen Öllieferungen zu decken. Infolgedessen stieg der von europäischen Schiffen realisierte Anteil wieder auf über ein Drittel.
Während die westlichen Sanktionen zu einem Engpass für russlandfreundliche Schiffe führen, steigt die Ölnachfrage in Asien weiter an. Dies ist vor allem auf Chinas Energiehunger zurückzuführen und wird 2023 ein Rekordniveau erreichen. Dieser Anstieg der Ölnachfrage in Asien wird es für Russland noch schwieriger machen, seine Geisterflotte aufrechtzuerhalten und seinen Bedarf an europäischen Schiffen zu minimieren.