Ein Wechsel in der Führungsebene und eine bewegende Bilanz: Modefirma bonprix verzeichnet einen Jahresumsatz von 1,52 Milliarden Euro
Die Hamburger Modefirma bonprix steht nach einem herausfordernden Geschäftsjahr vor einer signifikanten Veränderung: ein neuer Vorsitzender der Geschäftsführung betritt die Bühne. Im Fokus des Unternehmens steht nun mehr denn je der internationale Modemarkt sowie strategische Weiterentwicklungen in einem unsicheren wirtschaftlichen Klima. Doch zunächst: ein Blick auf die Zahlen des letzten Geschäftsjahres.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24, das vom 1. März 2023 bis zum 29. Februar 2024 lief, hat bonprix laut vorläufiger Bilanz einen Gesamtumsatz von 1,52 Mrd. Euro erwirtschaftet. Dies bedeutet einen Rückgang von ca. 14% im Vergleich zum Vorjahr, welches noch stolze 1,76 Mrd. Euro verzeichnen konnte.
Die Gründe für den Umsatzrückgang sind vielseitig aber vor allem geopolitische Krisen und eine hohe Inflation wirkten sich negativ auf das Konsumklima aus. Besonders betroffen waren die internationalen Märkte, die eine starke Kaufzurückhaltung im Modebereich zeigten. Während in zahlreichen europäischen Ländern Umsatzeinbußen im ein- bis zweistelligen Bereich registriert wurden, konnte in Finnland ein leichtes Umsatzwachstum beobachtet werden. Auch der deutsche Kernmarkt, der fast die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmacht, hielt mit nur einem Prozent Minus nahezu das Vorjahresniveau.
Dr. Kai Heck, verantwortlich für den Finanzbereich und Teil der Geschäftsführung, merkt an, dass trotz des schwierigen Umfelds bonprix sich auf eine „effiziente und ergebnissichernde Steuerung“ des Geschäfts konzentriert habe. Im deutschen Markt schaffte es bonprix, leicht über dem Marktniveau des Onlinehandels zu landen. Heck zieht einen positiven Vergleich zu den kürzlich vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) berichteten Umsatzverlusten von 13,3% im Bereich Bekleidung sowie 9,8% bei Wohnartikeln.
Ein zentraler Aspekt der kommenden Periode ist die neu aufgestellte Geschäftsführung. Am 1. April 2024 übernimmt Dr. Torben Hansen als CEO & Sales die Führung und löst Dr. Richard Gottwald ab, der Ende Mai in den Ruhestand tritt. In Verbindung mit seinen Geschäftsführungs-KollegInnen Carolin Klar (Product, Sourcing & Corporate Responsibility), Dr. Kai Heck (Finance) sowie Matthias Wlaka (Technology), möchte Hansen das Unternehmen als internationale Modemarke weiter etablieren.
Die kommende Transformation beinhaltet unter anderem die Modernisierung der Modekollektionen und die Steigerung des Modegrads, was durch Kampagnen wie „Colour Refresh“ und das neue Logo sichtbar wird. Wichtig ist dabei auch die Optimierung der technologischen Effizienz, wofür Matthias Wlaka als CTO bereits eingeführt wurde.
„Unsere KundInnen zeigen langsam wieder mehr Interesse an Mode, und ich bin zuversichtlich, dass sich dies bald auch in einer erhöhten Kauffrequenz niederschlagen wird,“ resümiert der scheidende Dr. Gottwald. Er blickt positiv auf seine Zeit bei bonprix zurück und hat große Hoffnungen für seinen Nachfolger Dr. Hansen und das zukünftige Wachstum der Firma.
bonprix, ursprünglich als Katalog-Versandhändler gegründet, verzeichnet heute knapp 2.500 Mitarbeitende und bedient rund 12 Millionen aktive KundInnen in über 25 Ländern, vorrangig über Onlineshops und Apps. Das Unternehmen ist somit eine feste Größe in der Modebranche und im E-Commerce.
Das Fazit: Anpassungen und Innovationen als Schlüssel zum Erfolg
Obgleich die makroökonomischen Bedingungen des vergangenen Geschäftsjahres eine Herausforderung darstellten, zeugen die Maßnahmen und die neue Führungsriege von einem Bekenntnis zur Anpassungsfähigkeit und Erneuerung. Mit einer soliden Ausrichtung auf die Kernmärkte, einer stetigen Entwicklung im technologischen Sektor und einem verstärkten Fokus auf das Markenprofil zeigt bonprix, dass man auch in stürmischen Zeiten Kurs halten kann.