Eine verhängnisvolle Katastrophe erschüttert das ländliche Idyll in der Altmark: Rund 20.000 Schweine fielen einem verheerenden Stallbrand zum Opfer. Die Tragödie, vorhersehbar und doch eingetreten, löst landesweit Bestürzung aus.
Am vergangenen Freitag brach in einer Schweinemastanlage in Binde, Altmarkkreis Salzwedel, ein Feuer aus. Die Flammen verschlangen das Leben von 20.000 Mutterschweinen und Ferkeln, und hinterließen eine Spur der Verwüstung. Tragischerweise war dies nicht das erste Feuer in der Geschichte der Anlage. Ein vorangegangenes Gerichtsurteil des Verwaltungsgerichts Magdeburg hatte bereits festgestellt, dass der Betrieb unrechtmäßige Zustände aufwies.
Animal Rights Watch (ARIWA), eine Organisation, die sich für Tierrechte einsetzt, hatte bereits im Jahr 2021 auf den kritischen Zustand der baulichen Infrastruktur hingewiesen und ein Brandschutz-Protokoll ans Bauordnungsamt gesendet. Dieses Protokoll prognostizierte, was nun Wirklichkeit geworden ist, und zeigt deutlich auf, dass weitere Brandkatastrophen nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich waren.
„Jährlich sterben Zehntausende von landwirtschaftlich genutzten Tieren in Stallbränden, erfahren einen unvorstellbar grausamen Tod“, so Scarlett Treml, Agrarreferentin bei ARIWA. „Diese Tode werden in Kauf genommen, weil mangelnde Brandschutzvorkehrungen keine Rettungsmöglichkeit für die Tiere im Falle eines Brandes bieten.“ Hier zeigt sich das enorme Leid, das durch industrielle Tierhaltung entsteht und oft im Schatten der Gesellschaft bleibt.
„Jährlich sterben Zehntausende Schweine, Kühe und Hühner bei Stallbränden einen unvorstellbar grausamen Tod“, sagt Treml.
Angesichts der aktuellen Katastrophe fordert ARIWA neben der sofortigen Schließung des Betriebes auch einen bundesweiten Stillstand für die Genehmigung neuer Tierhaltungsfabriken. Diese Forderung ist ein dringender Appell an die Politik, eine rein pflanzliche Agrar- und Ernährungswende einzuleiten und damit den Weg für einen nachhaltigeren Umgang mit unseren Ressourcen und Lebewesen zu ebnen.
Das Erbe von Alt-Tellin – Straathof-Betriebe im Fokus
Die Vergangenheit zeigt ein problematisches Muster in der Geschichte der Straathof-Betriebe. Nachdem dem sogenannten „Schweinebaron“ Straathof ein Berufsverbot erteilt wurde, wurde der Betrieb mehrfach umbenannt und änderte seine Besitzverhältnisse. Aktuell gehört die Anlage der Terra Grundwerte AG mit Sitz in der Schweiz und wird von Martinus Straathof geleitet.
ARIWAs investigativer Journalismus spielt eine Schlüsselrolle dabei, Licht in das Dunkel der Zustände von Tierfabriken zu bringen. Ihre Aufnahmen und Berichte sind ein Zeugnis von dem Leid, das Tiere in der landwirtschaftlichen Nutzviehhaltung erfahren und untermauern die Dringlichkeit einer Kehrtwende in der Agrarpolitik.
Die diesbezüglichen Dokumente und Berichterstattungen sind ein erschütternder Beleg für die Notwendigkeit einer Agrarwende, die nicht länger auf die Ausbeutung von Lebewesen setzt, sondern auf Nachhaltigkeit und Respekt für die Natur.
Nur ein grundlegender Wandel in der Agrarpolitik kann die Wende herbeiführen, die für den Tierschutz, die Umwelt und letztlich auch für uns Menschen von entscheidender Bedeutung ist.
Die aktuellen Geschehnisse sind ein schmerzlicher Weckruf an die Gesellschaft, die Augen nicht länger vor dem Leid, welches durch die industrielle Tierhaltung verursacht wird, zu verschließen.
Es bleibt zu hoffen, dass dieser tragische Vorfall nicht nur Trauer und Bestürzung auslöst, sondern auch als Mahnung dient und den Weg für notwendige Veränderungen ebnet.