Tief in den Gewässern der türkischen Bucht von Antalya könnte ein archäologisches Mysterium verborgen liegen: ein vermutlich aus der Bronzezeit stammendes Frachtschiff.
Aus der Vergangenheit geborgen
Ein Team von Wissenschaftlern der polnischen Nicolaus-Kopernikus-Universität Toruń glaubt, Beweise für ein Schiffsunglück gefunden zu haben, das sie auf das 16. oder 17. Jahrhundert vor Christus datieren. Diese Entdeckung könnte zu einem der ältesten bekannten Schiffsüberreste der Geschichte führen.
Obwohl das Wrack des Schiffes selber nicht gefunden werden konnte, gibt es laut dem Projektleiter Andrzej Pydyn starke Hinweise darauf, dass seine Last – eine Fuhre Kupfer – bei einem Unglück ins Meer gelangt sein muss.
Gefährliche Gewässer und kostbares Gut
Die Gefahr einer Seefahrt aus der Bucht von Antalya in das offene Meer war groß. Vielerorts sind Schiffe zu unterschiedlichen Epochen gesunken, was auf hohe Risiken in diesem Gebiet hinweist. Das Gebiet galt als wichtige naturgegebene Wasserstraße, die besonders in der Bronzezeit für den Handel mit Kupfer entscheidend war.
Die Ladung bestehend aus Kupferbarren, die als „Ochsenhautbarren“ bezeichnet werden, liefert den Forschenden Hinweise auf eine mögliche Schiffskollision mit einem Felsen, die vermutlich zum schnellen Sinken des Schiffs führte. Es konnte beobachtet werden, dass die Barren über eine steile Unterwasserböschung verstreut lagen. Einzelne Barren wurden teils isoliert, teils in Gruppen gefunden.
Einblick in die Schiffsvergangenheit
Um die historische Bedeutung des Fundes zu präzisieren, analysierte das Team die Form der Barren, aus der sich Hinweise auf das Alter ergaben. Pydyn selbst vermutet die Herkunft der Barren im 16., möglicherweise dem 17. Jahrhundert vor Christus, was uns tief in die Geschichte der Spätbronzezeit zurückführen könnte.
Die Suche nach weiteren Wracks in der Region erscheint logisch, da damals ein intensiver Handel mit Kupfer herrschte und nur wenige Orte den wertvollen Rohstoff abbauten.
Bis zur vollständigen Bergung der Barren könnte es bis zu drei Jahre dauern. Die Forschenden erhoffen sich, dabei auch andere Artefakte zu finden, die weiteren Aufschluss über das Schiffsunglück geben könnten.
Was zum Vorschein kommen wird in den nächsten Jahren, mag weitere faszinierende Einblicke in die maritime Geschichte der Menschheit offenbaren.