Die Digitalisierung im Rechtssektor schreitet mit großen Schritten voran, doch birgt sie auch Herausforderungen, wie eine Umfrage offenbart.
In einer aktuellen Umfrage zeigten sich die Vorteile einer digitalen Prozessführung, wie professionelle Videokonferenz- und Präsentationstechnik, die in deutschen Gerichtssälen zum Alltag werden sollen. Die Bundesregierung hat das Ziel, bis Anfang 2026 flächendeckend für digitale Gerichtssäle zu sorgen. Jan Christian Hesterberg, Prokurist bei Arktis IT Solutions, sieht die Schnelligkeit und Effizienz des Justizsystems dadurch maßgeblich verbessert.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Ganze 50 Prozent der Richterschaft befürchten, die Möglichkeit einer Manipulation von Video-Aussagen durch Künstliche Intelligenz. Eine Problematik, die insbesondere in der heutigen Zeit, in der Deepfakes kontinuierlich an Glaubhaftigkeit gewinnen, nicht unterschätzt werden darf.
Zur Bekämpfung der Risiken empfiehlt Hesterberg, auf ausgereifte und besonders vertrauenswürdige Lösungen zu setzen und Schulungen für die Nutzer bereitzustellen. Sicherheit und Effizienz sollen dadurch Hand in Hand gehen.
Auch die Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Zwei Drittel der befragten Richterinnen und Richter erhoffen sich von der Digitalisierung Kosteneinsparungen für alle Prozessbeteiligten. Die Vorteile scheinen die Richterschaft zu überzeugen, doch bleibt Vorsicht geboten.
Ein weiteres Resultat der Umfrage ist die Forderung nach einer Anpassung der Juristenausbildung, um den zukünftigen Anforderungen eines digital geprägten Gerichtssaals zu entsprechen. Technologische Neuerungen dürfen nicht zu Unsicherheiten führen, sondern müssen integraler Bestandteil des Rechtswesens werden.
Jan Christian Hesterberg wird auch auf dem Deutschen Verwaltungsgerichtstag präsent sein, um über die Chancen und Risiken der neuen Technologien zu diskutieren. Die Veranstaltung findet zwischen dem 15. und dem 17. Mai statt, und das Team von Arktis IT Solutions wird dort mit Expertise zur Seite stehen.
Ein Whitepaper, das im Herbst 2023 veröffentlicht wurde, fasst die zentralen Ergebnisse der bundesweiten Umfrage zusammen, an der 127 Richterinnen und Richter teilnahmen. Diese Daten bieten einen tiefen Einblick in die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich für die Justiz durch die Digitalisierung ergeben.
Arktis IT Solutions GmbH ist seit ihrer Gründung im Jahre 1988 ein wachsender mittelständischer Anbieter von Systemlösungen. Sie beschäftigt momentan rund 150 Mitarbeiter und wird zu circa 80 Prozent von der öffentlichen Hand beauftragt, was das Vertrauen in ihre Kompetenz im Bereich e-Justice unterstreicht.
Die Umfrageergebnisse zeigen eines deutlich: Die Richterschaft sieht die digitale Transformation der Justiz sowohl als eine Chance als auch als Herausforderung. Es gilt, die Balance zwischen Innovation und Sicherheit zu wahren, um die Rechtsprechung effizient und vertrauensvoll in die Zukunft zu führen.