Ein neues Kapitel für den Umgang mit einem heiklen Thema: Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) zeigt Engagement in der Vorbeugung und Intervention bei Fällen von sexualisierter Diskriminierung, Belästigung und Gewalt.
Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) unterstreicht nun mit einem umfassenden „Interventionsleitfaden sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt“ die Relevanz der Thematik und bietet zugleich konkrete Unterstützung für Betroffene und Führungskräfte. Es geht nicht nur darum, entsprechende Vorfälle aufzuarbeiten, sondern auch um die Prävention in den eigenen Reihen, um eine Vertrauensbasis sowohl innerhalb der Feuerwehren als auch seitens der Bevölkerung zu schaffen und zu festigen.
DFV-Vizepräsident Karl-Heinz Frank erklärte dazu: „Um sowohl Betroffenen als auch Führungskräften Hilfestellung und ein einheitliches Vorgehen zu ermöglichen, ist dieser Leitfaden essentiell. Er soll die Sensibilität im Alltag fördern und im Ereignisfall zielgerichtete Hilfe bieten. Wir müssen wachsam sein und konsequent handeln.“
Die erarbeiteten Richtlinien stammen von der internen Arbeitsgruppe „Fairness im Fokus“, deren Ziel es ist, präventive und repressive Maßnahmen zu entwickeln, die den Feuerwehren in der täglichen Arbeit zur Seite stehen. Geleitet wird die Arbeitsgruppe von Birgit Kill, Leiterin des Fachbereichs Frauen im DFV, und Vizepräsident Karl-Heinz Frank.
Birgit Kill ergänzt: „Das Ziel des Leitfadens ist es, für ein sicheres und respektvolles Arbeitsumfeld zu sorgen, indem sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt erkannt und bekämpft werden.“ Weiter betonte sie die Notwendigkeit, sowohl präventiv als auch intervenierend agieren zu können, um einen nachhaltigen Wandel in der Feuerwehrkultur zu erreichen.
Der umfangreiche, 16 Seiten starke Leitfaden umfasst unter anderem checklistenbasierte Anleitungen für Erst- und Folgegespräche, einen Ablaufplan für das Vorgehen bei Vorfällen und einen Katalog relevanter Straftatbestände. Für die unabhängige Anlaufstelle des DFV wird daneben auch Informationsmaterial bereitgestellt, gezielt mit Kontaktnummern für Notfälle.
Vertrauliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner stehen Betroffenen zur Seite und sämtliche Publikationen sowie weiterführende Informationen sind online unter der Webpräsenz des DFV zum Download verfügbar.
Fortbildung und Aufklärung stehen ebenfalls im Fokus: Im Rahmen einer Onlinefortbildungsreihe rund um das Thema sexualisierte Diskriminierung wird Birgit Kill ihre Expertise und Erkenntnisse weitergeben. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist kostenfrei möglich und soll das Thema insgesamt noch stärker in den Vordergrund rücken.
Die Anstrengungen des DFV gehen damit weit über die bloße Publikation eines Leitfadens hinaus. Sie zeigen den Willen, eine Kultur des Respekts und der Sicherheit aktiv zu fördern und jeglicher Form von Diskriminierung entschlossen entgegenzutreten.