Die Thematik rund um den prestigeträchtigen Formel-1-Rennstall Red Bull nimmt eine überraschende Wendung: Weltmeister Max Verstappen droht mit Konsequenzen.
Die Gerüchteküche in der Formel 1 brodelt nach neuesten Entwicklungen bei Red Bull Racing. Berichten zufolge könnte Motorsportchef Helmut Marko kurz vor dem Abschied stehen. Dies würde allerdings auf den Widerspruch von niemand Geringerem als dem amtierenden Weltmeister Max Verstappen stoßen, der offenbar den Rückzug von Marko aus dem Team nicht einfach hinnehmen möchte.
Im malerischen Fahrerlager von Saudi-Arabien, mit der untergehenden Sonne im Rücken, machte Verstappen deutlich, dass die Anwesenheit Markos im Team für ihn von entscheidender Bedeutung sei. „Ohne ihn im Team, glaube ich, wird es ein Problem geben, auch für mich selbst,“ äußerte Verstappen entschlossen.
Verstappens Loyalität gegenüber Marko ist kein Geheimnis. Seit Beginn ihrer Zusammenarbeit bei Red Bull ist eine enge Bindung entstanden, die der Niederländer nicht bereit ist, aufzugeben. „Helmut muss bleiben, das ist auch für mich ganz wichtig,“ betonte der Weltmeister und deutete damit auf seine große Wertschätzung für den Österreicher hin.
Die Frage, ob es auf eine Alles-oder-Nichts-Entscheidung hinauslaufen könnte, beantwortete Verstappen mit einem bedachten „Da werden wir natürlich drüber reden.“ Die Red Bull-Chefs sind somit gewarnt: Der Machtkampf innerhalb des Teams könnte womöglich auch die eigene Spitzenposition gefährden.
Die angespannte Lage rührt von einem ORF-Interview mit Marko her, in dem er andeutete, dass eine mögliche Suspendierung im Raum steht: „Die theoretische Möglichkeit besteht immer,“ so Marko, der aber ebenso klarstellte, dass allein er über seine Zukunft entscheiden werde. Eine endgültige Klärung der Causa Marko wird bereits mit Spannung erwartet.
Über die genauen Vorwürfe gegen Marko, die zu einer Suspendierung führen könnten, herrscht derzeit noch Unklarheit. Doch brodelt die Gerüchteküche, wonach Marko der Kontrahent des Teamchefs Christian Horner sein könnte. Ein interner Machtkampf scheint sich somit immer weiter zuzuspitzen.
Beachtenswert ist, dass der 80-jährige Marko ein enger Vertrauter des verstorbenen Firmengründers Dietrich Mateschitz war und seit dem Einstieg des Energy-Drink-Herstellers im Jahre 2005 eine zentrale Figur bei Red Bull darstellt. Nicht nur für Verstappen, sondern auch für frühere Erfolgpiloten wie Sebastian Vettel, war Marko ein wichtiger Förderer.
Christian Horner, der 50-jährige Teamchef, musste sich indessen mit Anschuldigungen des „unangemessenen Verhaltens“ auseinandersetzen, welche nach einer „unabhängigen Untersuchung“ jedoch vom Mutterkonzern abgelehnt wurden. Mysteriös erscheinende anonyme E-Mails mit Dateien zu dieser Angelegenheit machen seitdem die Runde in der Formel-1-Welt.
Bei einem Grand Prix in Bahrain vor einer Woche schien Verstappen noch zurückhaltender zu sein, als Fragen zu Horner aufkamen. Jos, der Vater von Max Verstappen, forderte sogar das Ende Horners als Teamchef. Der Titelträger, der aktuell drei aufeinanderfolgende Meisterschaften für sich verbuchen konnte, unterstrich indes die Bedeutung Markos für seine Karriere: „Was wir gemeinsam erreicht haben, geht weit zurück, und meine Loyalität ihm gegenüber ist groß,“ so Verstappen.
Für das Team Red Bull steht somit weit mehr auf dem Spiel als nur die interne Teamdynamik. Es sind auch die loyale Bindungen und zukünftigen Karriereentscheidungen eines der erfolgreichsten Fahrer der letzten Jahre, die eine Rolle spielen. Die nächste Zeit verspricht für alle Beteiligten herausfordernd zu werden.